Chansonpreis
Deutsch-Französischer Chanson- und Liedermacherpreis 2023
Erfolgreiche sechste Ausgabe der Sulzbacher Salzmühle
Nachdem Corona die für 2021 geplante Nr. 6 der renommierten Reihe verhindert hatte, konnte das Organisationsduo Stefanie Bungart-Wickert (Kulturamt) und Wolfgang Winkler dieses Jahr wieder alle Register ziehen und lockte über zweihundert Zuschauer zum Finale des Deutsch-Französischen Chanson- und Liedermacherpreises in den Festsaal der Sulzbacher Aula. Um das Preisgeld von 7.000 Euro hatten sich knapp einhundert Künstlerinnen und Künstler beworben, doch Platz gab es nur für vier Finalisten: Magdalena Ganter, Vanille, Stephan Krawczyk und Frédéric Zeitoun.
Die deutsche Kandidatin musste krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen, sodass der Hauptpreis für die deutsche Interpretation (2.000 Euro) automatisch an den in Berlin lebenden Liedermacher Stephan Krawczyk fiel. Mit tiefgehenden und humorvollen Texten und seinem gekonnten Gitarrenspiel sahnte er ebenfalls den Preis für das speziell für den Wettbewerb geschriebene Salzlied ab (500 Euro) sowie den von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger gestifteten Publikumspreis (500 Euro). Die saarländische Regierungschefin fungierte zugleich als Schirmherrin gemeinsam mit dem französischen Generalkonsul Sébastien Girard und Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam.
Der französische Journalist, Buchautor und Chansonnier Frédéric Zeitoun, in Begleitung seines hervorragenden Gitarristen Bruno Bongarçon, begeisterte mit seiner Bühnenpräsenz nicht nur das Publikum, sondern auch die Jury (Hervé Atamaniuk, Daniel Schmit, Stefanie Bungart-Wickert und Wolfgang Winkler), deren Präsident Sébastien Girard die starke Leistung mit dem Hauptpreis für die französische Interpretation (2.000 Euro) würdigte. Und auch Vanille erhielt neben dem zweiten Preis (1.000 Euro) sehr viel Lob für ihre Chansons, die sie mit bezaubernder Stimme vortrug.
Seit Beginn der Reihe im Jahre 2011 ist der Saarländische Rundfunk Medienpartner. Daher ließ sich SR 2 Programmchefin Dr. Ricarda Wackers das Konzert nicht entgehen und vertrat gleichzeitig den erkrankten Intendanten Martin Grasmück. Der Abend wurde elegant moderiert von den beiden Chanson-Spezialisten Susanne Wachs und Gerd Heger, die zwischendurch ein interessantes Interview mit den Schirmherren durchführten. Die Aufzeichnung des Finales wird demnächst auf SR 2 KulturRadio zu hören sein.
Neben den Schirmherren war auch viel weitere Prominenz vertreten, unter anderem Ministerpräsidentin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer, die beiden Fraktionsvorsitzenden im saarländischen Landtag und ehemaligen Jurymitglieder Stephan Toscani (CDU) und Ulrich Commerçon (SPD), Minister a.D. Dr. Hanspeter Georgi, Minister a.D. Peter Jacoby sowie Mitglieder des saarländischen Landtags und des Sulzbacher Stadtrats.
Weder in Frankreich noch in Deutschland gibt es ein vergleichbares Format, bei dem sich Künstlerinnen und Künstler in französischer und deutscher Sprache singend messen und gleichwertige Preise erhalten. Demzufolge stellt das in Sulzbachs Elysée-Jahr integrierte deutsch-französische musikalische Highlight ein Alleinstellungsmerkmal dar und wurde aus Mitteln des Deutsch-Französischen Bürgerfonds großzügig gefördert. Sulzbachs Partnergemeinde Rémelfing war durch den Beigeordneten Daniel Schmit präsent, der den erkrankten Bürgermeister Hubert Bouring vertrat. Weitere Unterstützung kam von wohlwollenden saarländischen Sponsoren: VVB, Stadtwerke Sulzbach, Stiftung ME Saar und Saartoto. Klaus-Peter Thiel bediente die Haustechnik, der Kunstverein sorgte für das leibliche Wohl und Peter Diersch begleitete die Veranstaltung mit seiner Fotokamera.
Der Saarländische Rundfunk hat das Finale der sechsten Ausgabe der Sulzbacher Salzmühle mitgeschnitten und das Konzert kürzlich in die ARD-Audiothek gestellt. Der Direktlink bleibt ein Jahr lang online:
Der Anfang
Am 15. und 16. März 2019 fand die fünfte Ausgabe dieser 2011 begonnenen Reihe statt, die von Anfang an in Kooperation mit dem Saarländischen Rundfunk SR2 KulturRadio durchgeführt wurde. Die Schirmherrschaft übernahm stets der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam gemeinsam mit dem jeweiligen französischen Generalkonsul: Philipp Cerf, Frédéric Joureau und Catherine Robinet.
Idee der Veranstaltung …
Im Jahr 2010 entwickelte der in Sulzbach ansässige Liedermacher Wolfgang Winkler auf Anregung von Mathias Beers (Vorstandsvorsitzender Vereinigte Volksbank, VVB) die Idee, den ersten deutsch-französischen Chansonpreis auszuloben. Sie schlugen das Projekt dem Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam vor, der sofort begeistert seine Zusage zur Umsetzung gab. Die VVB wurde Hauptsponsor, der Saarländische Rundfunk „stieg mit ins Boot“ und der „deutsch-französische Stein kam ins Rollen“.
Gerd Heger, der „Monsieur Chanson“ des Saarländischen Rundfunks machte die Idee in seiner wöchentlich auf SR2 KulturRadio ausgestrahlten Sendung „RendezVous Chanson“ bekannt.
Hintergrund:
In den verschiedensten Bereichen werden deutsch-französische Preise ausgelobt, doch weder in Deutschland noch in Frankreich gab es eine gemeinsame Würdigung für das Genre „Chanson / Liedermacher“, obwohl diese künstlerische Ausdrucksform in beiden Ländern einen hohen Stellenwert genießt. Im Rahmen eines deutsch-französischen Chanson- und Liedermacherfestivals, das eine Hommage an Georges Brassens war (er wäre am 22.10. 2011 neunzig Jahre geworden), hat man in Sulzbach diese Lücke geschlossen und 2011 den ersten deutsch-französischen Chanson- und Liedermacherpreis für Solokünstler/innen: „Die Sulzbacher Salzmühle“ vergeben.
Im Focus stand zum einen die Anknüpfung an die anerkannt guten französischen und deutschen Chanson- und Liedermachertraditionen und zum anderen das Vorhaben, Künstlerinnen und Künstlern dieses Genres ein niveauvolles Forum zu bieten. Der im Rahmen des Festivals ausgelobte Preis war bundesweit und international ausgeschrieben und hatte aufgrund der innovativen Idee und des Alleinstellungsmerkmals eine große Resonanz bei Künstlerinnen und Künstlern, Wertschätzung und Akzeptanz beim Publikum und ein breites Medienecho erzielt.
Warum wurde ein solcher bisher noch nicht existierender Preis im Saarland ausgelobt und das gerade in Sulzbach?
Das Saarland lebt eine besondere Beziehung mit seinem Nachbarland und es findet hier seit Langem eine sehr enge Zusammenarbeit französischer und deutscher Institutionen in vielen Bereichen statt: in Politik, Wirtschaft, Lehre und Forschung, Kultur etc. Daher ist es als Bundesland prädestiniert, Austragungsort eines solchen deutsch-französischen Preises zu sein, der ein weiteres markantes Merkmal in der Reihe vieler deutsch-französischer Aktivitäten im Saarland darstellt.
Der Saarländische Rundfunk ist seit langem kompetenter Begleiter und Förderer des französischen Chansons (u.a. „Bistrot Musique“ und Chansonsendungen) und bietet in seinem Sendeangebot selbstverständlich auch dem Genre Liedermacher einen Raum. In den Printmedien hat das Thema „Chanson / Liedermacher“ ebenso einen festen Platz.
Im Saarland gibt es eine große und qualitativ gut besetzte Szene an Aktiven im Bereich „Chanson / Liedermacher“ und ein breites daran interessiertes Publikum.
Sulzbach steht für ein reges und weit über seine Stadtgrenzen hinaus bekanntes und wertgeschätztes Kulturleben. Mit der AULA und dem Salzbrunnenhaus bietet die Stadt hervorragende Auftrittsorte, wo schon viele Konzerte dieses Genres stattfanden.
In Sulzbach gibt es die Tradition „Französischer Abend“, die von Anfang an seitens des französischen Generalkonsulats unterstützt wurde.
In Sulzbach lebte und wirkte mit Eugen Helmlé ein bedeutender Übersetzer französischer Literatur. Nach ihm ist der 2004 zu ersten Mal verliehene „Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis“ benannt, der jährlich abwechselnd an Übersetzer/innen vergeben wird für deren gelungene Übersetzungen vom Französischen ins Deutsche oder vom Deutschen ins Französische. Gemeinsam mit dem Saarländischen Rundfunk und der „Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes“ beteiligt sich auch die Stadt Sulzbach an diesem Preis.
Die Finalisten von 2011 bis 2019
Der Deutsch-Französische Chanson- und Liedermacherpreis
Die Sulzbacher Salzmühle – Le Moulin à Sel de Sulzbach
Der gleichwertige Hauptreis für die französische bzw. deutsche Interpretation:
dotiert mit jeweils 2.000 Euro
Der gleichwertige zweite Preis für die französische bzw. deutsche Interpretation:
dotiert mit jeweils 1.000 Euro
Der Publikumspreis:
dotiert mit 500 Euro
Der Salzpreis für das speziell für das Finale geschriebene Lied:
dotiert mit 500 Euro
Die Finalisten von 2011 bis 2019
2011
Hauptpreis: Gilles Maire und Roger Stein (Publikumspreis)
Juliette Brousset (Salzpreis), Kiki Brunner, Gordon November
2013
Hauptpreis: Laurent Berger (Publikumspreis) und Manuela Sieber
Emilie Marsh (Salzpreis), Lukas Meister, Mélinée
2015
Hauptpreis: Olivia Auclair und Fee Badenius
Oliver Gehrung (Publikumspreis), Eric Guilleton (Salzpreis), Sarah Lesch
2017
Hauptpreis: Pauline Paris und Sebastien Krämer (Publikumspreis)
Antoine Villoutreix, Annika von Trier (Salzpreis)
2019
Hauptpreis: Romain Lateltin (Salzpreis) und Florian Wagner (Publikumspreis)
Garance, Stephanie Neigel