Inhalt

Sulzbach hat Potenzial: Leuchtturmprojekte und Ideenanstöße

Das Projekt der htw Saar zur Umgestaltung und Revitalisierung der Sulzbachtalstraße geht in die Endphase. Die Studierenden des Masterstudiengangs Architektur von der Schule für Architektur Saar am Campus in Göttelborn hatten das Potenzial der Stadt untersucht und präsentierten nun ihre Projekte dem Bürgermeister der Stadt Sulzbach, Michael Adam, der Jury und interessierten Gästen. Die Ergebnisse der Arbeiten wurden am Montag, 10. März 2025, im Rahmen einer Veranstaltung mit rund 25 Anwesenden am Campus in Göttelborn mit großen Plänen und kleinen Modellbauten vorgestellt. Eine Jury bewertet nun die Arbeiten und lobt drei Preise aus, die in Kürze öffentlich vorgestellt werden.

Die gestellte Aufgabe war es, Teile der Sulzbachtalstraße auf ihre Umnutzung und Wiederbelebung hin zu prüfen und eine Umgestaltung zu planen, vor allem im Bereich von etwa Höhe der Freitreppe gegenüber dem Rathaus bis zur Freiwilligen Feuerwehr. Dazu hatten die Studierenden sechs unterschiedliche Kriterien zu berücksichtigen. Darunter die Entwicklung von Sulzbach übergreifend zu betrachten mit beispielsweise Verbindungen von Verkehrswegen, Verknüpfung von Stadträumen und Zonierung. Weitere Kriterien waren die Qualität von Straßenraum, Plätzen und Park, die Verknüpfung des Straßenraums mit Ladenlokalen, die Verknüpfung öffentlich/privat zwischen Garten und Park, die Wohnqualität mit Konzepten der Wohnraumanpassung sowie die Fassadengestaltung nicht geschützter Gebäude. Die als Pläne in verschiedenen Maßstäben und Formaten sowie als Modelle eingereichten Ideen beschäftigten sich daher unter anderem mit altersgerechtem und hochwertigem Wohnen, aber auch mit studentischem Wohnen und anderen Nutzungsmöglichkeiten. Dafür hatten die Studierenden beispielsweise die Originalpläne aus dem städtischen Bauamt analysiert und anhand der Maße Ideen konzipiert.

Auch mit der geplanten Erweiterung des Salinenparks beschäftigten sich die Studierenden und integrierten in ihre Pläne Ideen wie verschiedene Grünbereiche, eine Vernetzung der Gehwege sowie ein weiterer Spielplatz. Um auch Lokalkompetenz mit einfließen zu lassen, besuchten die Studierenden sowie ihre Studiendekanin Prof. Eve Hartnack mehrfach die Stadt. Neben einer Begehung sowie einer Bürgerbeteiligung fanden so auch Gespräche mit Vertretern aus dem Jugendzentrum sowie dem Seniorinnen- und Seniorenbeirat statt. „Während der Bürgerversammlung entwickelte sich eine positive Dynamik, die zu konstruktiven Gesprächen führte. Die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit an den vielfältigen Projekten und Ansätzen kann eine Sogwirkung erzeugen und maßgeblich zur Weiterentwicklung der Sulzbachtalstraße und Innenstadt beitragen“, erläuterte Bürgermeister Michael Adam.

Die Initiative wurde durch den Sulzbacher Stadtrat maßgeblich unterstützt. In der Sitzung vom 20. Februar 2025 wurde einstimmig beschlossen, ein Preisgeld von 600 Euro für das Forschungsprojekt bereitzustellen, wodurch die Unterstützung für innovative städtebauliche Entwicklungen klar zum Ausdruck gebracht wurde. Als politisches Entscheidungsgremium sorgt der Stadtrat dafür, dass die Stadtentwicklung mit den Bedürfnissen der Bürger und den langfristigen Zielen der Stadt in Einklang steht. Zudem wird sichergestellt, dass bedeutende Projekte wie dieses den städtischen Planungen und der Gesamtentwicklung von Sulzbach entsprechen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Hochschule und der Öffentlichkeit hat sich als besonders erfolgreich erwiesen und wird auch künftig eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Stadtentwicklungsprojekten spielen.

In diesem Kontext spielt auch Andreas Schwehm, der Präsident der Architektenkammer Saar, eine bedeutende Rolle. Als Präsident der Architektenkammer hat Schwehm maßgeblichen Einfluss auf die Förderung und Unterstützung innovativer architektonischer Ideen in der Region. Seine Präsenz bei der Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die Stadtentwicklung. In seinen Ausführungen betonte er die Wichtigkeit von Transparenz und Offenheit bei der Gestaltung öffentlicher Räume: „Durch Transparenz und Öffnung der Räume wird auch die Straße belebt“, erklärte er. Schwehm hob hervor, dass die Nutzung der Erdgeschosse entscheidend für die Schaffung lebendiger und dynamischer Stadträume sei. Er unterstützte die Vision, dass die Öffnung der Erdgeschosse nicht nur die Aufenthaltsqualität verbessern, sondern auch die Integration von Gemeinschaftsflächen und die Förderung sozialer Interaktionen ermöglichen könne. Durch sein Engagement trägt Schwehm dazu bei, dass diese Projekte nicht nur in technischer und gestalterischer Hinsicht, sondern auch in gesellschaftlicher Perspektive von großer Bedeutung sind.

Die Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und Studiendekanin Prof. Eve Hartnack, die das Lehrprojekt im Masterstudiengang anlegte und unterstützt, liefert gute Ideenanstöße und Leuchtturmprojekte für ein Neudenken der Sulzbachtalstraße. Auffallend ist, dass in allen Konzepten ein offener und transparenter Ansatz mit Gemeinschaftsräumen und angenehmer Aufenthaltsqualität zu finden ist. „Durch Transparenz und Öffnung der Räume wird auch die Straße belebt“, erklärte Andreas Schwehm, Präsident der Architektenkammer. Prof. Eve Hartnack fügte hinzu: „Die Nutzung der Erdgeschosse ist entscheidend – anstelle einer klassischen Wohnraumgestaltung sollte hier eine offene Gestaltung vorgesehen werden, um Lebendigkeit und Dynamik zu fördern.“

Die Jury nahm nun rund ein Dutzend Arbeiten unter die Lupe. Dem Gremium gehören unter anderem an: Architekten, Vertreter aus dem Stadtrat, der Präsident und der Vizepräsident der Architektenkammer Saar, Mitarbeiter des Bauamtes sowie Bürgerinnen und Bürger, die sich bereits bei der Bürgerbeteiligung gemeldet hatten. Die Preisübergabe nach der Jury-Sitzung vom 10. März wird am 6. Mai 2025 um 17 Uhr in der Aula stattfinden.

Dieses Lehrprojekt fügt sich in eine Reihe von Maßnahmen ein, die bereits seit Jahren vonseiten der Stadt ergriffen wurden, um die Innenstadt mit Fokus auf die Sulzbachtalstraße im Bereich Rathaus bis zur Musikschule aufzuwerten und zu revitalisieren. Als zusätzliche Maßnahme, parallel zu der zuvor genannten, plant die Stadtverwaltung die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK), das weitere Aufwertungsmaßnahmen aufzeigen wird. Für die Umsetzung der Maßnahmen ist die Teilnahme am Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geplant.

Die Stadt Sulzbach freut sich darauf, mit diesem innovativen Projekt einen weiteren wichtigen Schritt in der Stadtentwicklung zu gehen und ist erfreut für das Engagement und die Unterstützung von allen Beteiligten. Wir laden die Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen und an der Preisverleihung am 6. Mai 2025 teilzunehmen, um die Zukunft von Sulzbach mitzugestalten.

11.04.2025