VHS
Das „Kulturamt Sulzbach“ hat bereits vor 1948 Geschichte geschrieben. In der Stadtchronik ist nachzulesen, dass Kultur in Sulzbach schon immer großgeschrieben wurde. In den 20er Jahren gab es bereits Institutionen, die Kammermusikabende, Vorträge, Schauspiele, Opern und Operetten arrangierten. Nachdem es durch den 2. Weltkrieg ruhiger im Kulturgeschehen der Stadt geworden war, hatte man entsprechenden Nachholbedarf und gründete in der Nachkriegszeit noch unter französischer Regierung ein Kulturinstitut. Die französische Militärregierung hatte den kulturellen Anspruch der Stadt erkannt und war bestrebt, in gleicher Qualität französisches Gedankengut zu vermitteln und kulturelle Kontakte zum Nachbarn knüpfen. Vielleicht ist es dieser Tatsache geschuldet, dass Sulzbach bis heute mit traditionsreichen französischen Veranstaltungen frankophil daherkommt. Die französische Verwaltung nämlich passte schließlich ihr eigenes Konzept den Plänen und Vorschlägen der Stadt Sulzbach an und somit stand der Geburtsstunde des Kulturamtes mit Volkshochschule und Stadtbücherei nichts mehr im Weg.
Es folgten in den 50 er Jahren des 20. Jahrhunderts Kammermusik- und Diskussionsabende. Es wurden Kulturfilme präsentiert, zahlreiche Kunstausstellungen organisiert. Die hohe Besucherfrequenz der Volkshochschule sprach in all den Jahren für die Qualität der Angebote, so dass sich laut Stadtchronik die Bilanz gut lesen lässt, denn hochrangige Referenten und Veranstalter machten Sulzbach ihre Aufwartung. Zu nennen wären zum Beispiel: Heinrich Böll (1953), das Saarländische Kammerorchester (1954), Hans-Dieter Hüsch (1950 und 1960), die moselfränkische Schriftstellerin Maria Croon (1976) und viele andere.
Bis heute ist das Portfolio der VHS geprägt von seiner Entstehungsgeschichte. Ein stark ausgeprägtes Sprachkursangebot ist seit Jahren etabliert sowie zahlreiche kreative Kurse in Bereichen Literatur, Kunst und Theater. Ebenso gehören viele Gesundheitsthemen dank der Kooperation mit dem hiesigen Kneippverein zum Programm der VHS Sulzbach.
Der digitale Wandel und vor allem das Pandemiegeschehen haben gezeigt, dass auch Online-Angebote in vielen Bereichen in den Fokus rücken. Neben den bereits altbewährten und bekannten Angeboten wird auch das digitale Programm ausgebaut. Eine Reihe an Online-Präsentationen und Kursen zu gesundheitlichen Themen sowie interessante Veranstaltungen und Vorträge auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und Natur bieten ein abwechslungsreiches Programm.